AMBERG: 18 Einzelpokale, plus 1 Mannschaftspokal, standen am vergangenen Sonntag in der Amberger TriMax Halle bereit, waren heiß begehrt und wurden schwer umkämpft.
Rock’n Roll Paare aus Gerzen, Berg, Neumarkt, Cham, Schwand, Ergoldsbach, Gunzenhausen, Roth und Abensberg waren angereist, um sich im Wettkampf zu messen. Diese Entfernungen gehören im Tanzsport noch zu den nahegelegenen Austragungsorten, bei Meisterschaften ist es nicht ungewöhnlich sich auf den Weg quer durch ganz Deutschland zu machen. Von den Gastgebern, dem 1. Rock’n’ Roll und Boogie-Woogie Club Quick-Feet Amberg, gingen zwei Paare an den Start.
Das Organisationsteam des  Clubs freute sich über die rege Beteiligung, belohnt es doch die Mühe und den Arbeitsaufwand, der in den letzten Wochen angefallen war. Bereits zum 5. Mal in der 25-jährigen Vereinsgeschichte richteten die Amberger dieses Turnier aus.

Was bei Fußballern der Spielerpass, nämlich die Berechtigung am Punktespielbetrieb teilzunehmen, ist, so erfüllt das Startbuch bei den Rock’n’ Rollern diese Aufgabe. Um beim Vergleich mit dem runden Leder zu bleiben, hat sozusagen an diesem Tag ein Freundschaftsturnier, quasi als Vorbereitung auf die Punkterunde, stattgefunden.

Keine leichte Aufgabe stand  Benni Federl, Katharina Hökel und Marco Gundlach, den drei Wertungsrichter, bevor.
Die Paare sind in drei Leistungsstufen eingeteilt, in jeder Klasse wird die Tanzdauer länger, der Takt schneller, und die Ansprüche der Tanzfiguren höher.

In der Startklasse 1 gingen 16 Paare an den Start,  die Startklasse 2 war mit 10 Paaren besetzt und in der Startklasse 3 trat die jüngste Tänzerin mit 11 Jahren und ihr 14 jährigen Partner, gegen fünf weiter Paare an, darunter ein Paar bei dem der Herr bereits 28 Jahre zählte.

Nach dem Einmarsch der Teilnehmer und der Begrüßung fieberten alle der Vorrunde entgegen. Schon bald, nach dem die Ersten ihr Können unter Beweis gestellt hatten, gingen die Vergleiche los und man spürte einen deutlichen Anstieg der Spannung in der Halle.

Jene denen beim ersten Durchgang vielleicht ein Ausrutscher passierte, setzten ihre Hoffnung auf die Rückrunde, aber das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt, wer in der Vorrunde einen guten Lauf hatte, darf nicht zu unbedarft sein, solange der zweite Tanz noch bevorsteht.

In der Pause zeigten A-Klassetänzer Caro Scherer mit Benni Federl, B-Klassetänzer Lisa Sichert mit Michi Federl, bei Paare sind vom RRC „Around the Clock“ aus Berg, und das Schülerpaar Miriam Schmid und Fabian Kuhn von den Quick-Feets, eine atemberaubende Show. Alle nahmen erst letzte Woche bei der Deutschen Meisterschaft in Landsberg am Lech teil. So manchem im Zuschauerraum stockte der Atem, als die Herren ihre Damen hoch in die Luft zum Salto fliegen ließen. Denn Just for Fun Teilnehmern zeigte es auf eindrucksvolle Weise wie weit man bei fleißigen Trainingseinsatz kommen kann.

Angespornt durch diese Motivation gingen die Wettbewerber des Tages gestärkt in die Rückrunde und gaben noch einmal alles.
Nach dem letzten Durchgang versammelten sich alle Tänzer, Trainer,  Betreuer und Eltern rund um die Tanzfläche, um die Preisverleihung  hautnah mitzuerleben. Die Gesichter waren von Spannung gezeichnet, die Augen wurden zum Teil immer größer, wenn Name für Name vorgelesen wurde, und der eigene immer noch nicht darunter war.

Ein schier unbändiger Jubel brach los, als sich herausstellte das beide Amberger Paar ihr Heimspiel jeweils mit dem 1. Platz eingefahren hatten, die Halle bebte. So manche Träne der Rührung ist geflossen, als die Tänzer feierlich unter den Klängen von „We are the Champions“ auf dem Treppchen standen und dann freudestrahlend ihren Siegertanz absolvierten.
Unter die Gratulantenschar gesellte sich auch, der Bürgermeister der Stadt Amberg Michael Cerny. Er hoffte „mit der TriMax Halle, eine der schönsten im weiten Umkreis, der Veranstaltung den richtigen Rahmen geboten zu haben“.
Dem können die Mitglieder von Quick-Feet nur zustimmen, anders sieht es allerdings bei abendlichen Tanzveranstaltungen aus, hier muss der Amberger Club leider immer aufs Land ausweichen, weil es dafür in der Stadt bedauerlicherweise keinen geeigneten Veranstaltungsraum gibt.

Am Schluss dankten die Verantwortlichen für die Mithilfe jedes Beteiligten, „jeder Handgriff war und ist wichtig und egal wo jemand seinen Einsatzort hatte, nur wenn ein Rädchen in das andere geht kann so etwas großartiges geleistet und auf die Beine gestellt werden“.

Im Einzelnen waren die Platzierungen folgendermaßen vergeben:
In der Startklasse 1,
ging der 1. Platz an Fiona Schrembs und Alexander Kraheberger aus Ergoldsbach, der 2. Platz an Eva Schweinzer und Franziska Hellmanns von den „The Highlights“ aus Schwand, und der 3. Platz an Jule Aigner und Stella Gebhardt, ebenfalls von den „The Highlights“ aus Schwand.
In der Startklasse 2, blieb der 1. Platz bei den „Quick-Feet“ in Amberg, die Pokale wurden an Antonia Schmid und Julian Minks überreicht, den 2. Platz nahmen Corinna Lang und Andrea Donhauser vom RRC „Around the Clock“ aus Berg mit nach Hause, den 3. Platz Anja Frank und Theresa Distler von den „Funny Roller“ in Neumarkt.

In der Startklasse 3, die Pokale des 1. Platzes zieren in Zukunft das Zimmer von Tanja Klemenz und Marcel Pemp von den „Quick-Feet“ aus Amberg, über den 2. Platz freuten sich Jessica Chudziak und Sabrina Süß von den „Crocodiles“ aus Gerzen und der 3. Platz ging noch einmal nach Neumarkt, an Magdalena Meier und Phillip Brandl vom RRC „Around the Clock“.

Dieser Verein brachte die beste Mannschaftsleistung und hatte am Schluss auch noch den Wanderpokal der Teamwertung in ihrem Gepäck.

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